Digitale Assistenz: Mehr Teilhabe, mehr Zukunft Vortrag am Berufskolleg Wittekindshof zeigt neue Potenziale für WfbM

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Welche Potenziale bieten digitale Assistenzsysteme für die Arbeitswelt von morgen – insbesondere in Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung (WfbM)? Mit dieser Frage hat sich ein Fachvortrag am Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof beschäftigt. Eingeladen waren die Auszubildenden und Studierenden des Berufskollegs sowie Mitarbeitende und Interessierte aus den Wittekindshofer Werkstätten sowie aus Kooperationspartnereinrichtungen wie z.B. den Lübbecker Werkstätten, der Lebenshilfe Nienburg und der Stiftung Eben-Ezer.

Als Referenten zu Gast waren Martin Ossenberg, Geschäftsführer der Iserlohner Werkstätten gGmbH, und Rene Wenzel, Projektmanager Digitalisierung. Die beiden Experten stellten spannende Praxisbeispiele vor und zeigten, wie digitale Assistenz und moderne Technologien die Teilhabe am Arbeitsleben stärken können.

Menschenzentrierte Robotik und digitale Assistenz 

Ein zentrales Thema des Vortrags war die sogenannte menschenzentrierte Robotik. Dabei arbeiten Menschen und Roboter – sogenannte Cobots – Hand in Hand. Die Arbeitsprozesse werden so gestaltet, dass sie sich an den Fähigkeiten der Mitarbeitenden orientieren. Das schafft neue Möglichkeiten für Inklusion, da Tätigkeiten durch technische Unterstützung barrierefreier und individueller gestaltet werden können.

Selbstständigkeit durch Assistenzsysteme

Auch der Einsatz digitaler Assistenzsysteme wurde anschaulich vorgestellt. In der Kombination mit automatisierten Arbeitsschritten sorgen sie für mehr Handlungssicherheit und ermöglichen es den Beschäftigten, Aufgaben selbstständiger zu bewältigen. Ein Beispiel: Lerninhalte können individuell aufbereitet und durch digitale Hilfsmittel besser verstanden werden. So gelingt effektiveres Lernen direkt am Arbeitsplatz.

Technik, die Teilhabe fördert

Weitere innovative Beispiele aus der Praxis waren das „Pick by Light“-System, das visuelle Hinweise beim Greifen von Gegenständen gibt, und die Kombination mit Cobots. Beide Lösungen fördern eigenständiges Arbeiten, schaffen Klarheit in den Abläufen und unterstützen Menschen mit Beeinträchtigung in ihrem Arbeitsalltag. Vorgestellt wurde auch der sogenannte „Nonecap Desk“, ein digitaler Arbeitsplatz, der mit Hilfe von Power Apps individuell angepasst werden kann. Dabei wird digitale Technik passgenau auf die Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten.

Fazit: Digitalisierung bietet viele Chancen – wenn sie menschzentriert gedacht wird

„Digitalisierung bietet vielfältige Potenziale – besonders dann, wenn sie inklusiv gedacht und gemeinsam mit den Menschen entwickelt wird, die davon profitieren sollen“, sagt Christel Dürrwald, Leiterin des Berufskollegs. Für die angehenden Fachkräfte des Berufskollegs Wittekindshof sei der Austausch mit den Referenten eine wertvolle Gelegenheit gewesen, neue Perspektiven kennenzulernen und Impulse für die berufliche Praxis zu gewinnen.